Vorbildlich zu Wasser und zu Land
Wasserwacht Viechtach absolvierte im vergangenen Jahr rund 12 000 ehrenamtliche Stunden – und will keinesfalls nachlassen
Viechtach. Im Blossersberger Keller hat am Wochenende die 78. Jahreshauptversammlung der Wasserwacht Ortsgruppe Viechtach stattgefunden. Bei seiner Begrüßung freute sich Vorstand Andreas Schmelmer über den guten Besuch und besonders über die Teilnahme der Vorsitzenden des Kreisverbandes des Bayerischen Roten Kreuzes Rita Röhrl, Landrat Ronny Raith, 2. Bürgermeister Hans Greil und des BRK-Kreisgeschäftsführers Franz Lobmeier.
In seinem umfangreichen Bericht informierte der Vorsitzende von vielen Aktivitäten. Über 12000 Stunden standen dazu die Aktiven in den verschiedenen Einsatzgebieten im Dienste der Allgemeinheit. Dazu zählen in vorderster Linie die vielen Wachstunden in den Bädern oder Fortbildungen, aber auch die vielen Stunden für die Mittelbeschaffung. Besonders zeitintensiv waren das Bürgerfest, Maibaumaufstellen, Tag der offenen Tür bei der Firma Linhardt, Fischerstechen, Brauereifest oder der Weihnachtsmarkt. Damit unterstrich Schmelmer die Leistungsfähigkeit und den -willen der zur Zeit 717 Mitglieder zählenden größten Gliederung des Bayerischen Roten Kreuzes im Kreisverband Regen.
Das vielfältige Engagement bildet auch den Grundstock für die anhaltend große Anerkennung der Wasserwacht in der Stadt. Dies betonte 2. Bürgermeister Hans Greil in seinem Grußwort und sprach die vielen Wachstunden an, die die Wasserwachtler in den Bädern leisten. Im Freibad können heuer leider nicht die geplanten größeren Verbesserungsmaßnahmen begonnen werden; es sind nur Arbeiten für den behindertengerechten Zugang geplant und auch die Renovierung der Duschen soll vollzogen werden.
Die Erträge bei der Mittelbeschaffung bildeten auch 2023 wieder den Grundstock zur Deckung der erheblichen Ausgaben. Und diese sind sehr umfangreich, wie Kassier Franz Völkl in seinem Kassenbericht ausführte. Auf 19 DIN-A-4-Seiten ist der Finanzbericht der zentralen Abrechnung im Kreisverband nun für die Ortsgruppe angewachsen. Er verzichtete, zur Freude der Anwesenden, auf den kompletten Vortrag der Zahlen und erläuterte nur einige wichtige Daten. Ein großer Dank des Vorsitzenden und des Kassiers ging in diesem Zusammenhang an viele Spender, die teils erhebliche Zuwendungen an die Wasserwacht tätigten und nicht genannt werden wollen. Wohin das viele Geld fließt, verdeutlichte der technische Leiter Kilian Bielmeier. Die umfangreiche technische Ausstattung der Ortsgruppe benötigt bei der Beschaffung und Unterhaltung erhebliche finanzielle Eigenmittel. Nur der Platz wird schon wieder knapp.
Dazu erläuterten Rita Röhrl und Franz Lobmeier den Stand der Planungen für das neue Rot-Kreuz-Haus beim jetzigen TÜV. Diese Organisation sucht in Zusammenarbeit mit der Stadt nach einem neuen Standort (VBB berichtete) und ermöglicht damit eine wesentlich günstigere Planung des neuen Gebäudes.
Von den Aktivitäten bei den Jugendlichen berichtete Jugendwart Sebastian Bauer. Hier fanden speziell die Säuberungsaktion und das Zeltlager am Höllensteinsee oder die Weihnachtsfeier großen Zuspruch. Alleine dabei fanden sich an die 100 Kinder mit Begleitung an der Diensthütte am Höllensteinsee ein und lauschten den Worten des Nikolaus.
Für die Betreuung dieser Anlage ist Hüttenwartin Steffi Niedermayer zuständig. Ihr Vertreter Franz Hagengruber gab einen Bericht vom baulichen Zustand, von der Benutzung und von den geplanten weiteren Arbeiten am neuen Boots- und Gerätehaus. Nun hat ein umstürzender Baum die Dachbedeckung wieder ziemlich zerstört. Der langjährige Naturschutzwart Werner Böer betonte in seinem Beitrag, dass nicht, wie so oft, der Biber schuld war, sondern der Baum von der Schneelast umgedrückt wurde. Böer sprach weiter die starke Verschmutzung des Uferbereichs am Höllensteinsee an.
Die Trainer der verschiedenen Altersklassen berichteten überwiegend nur Positives. Josef Bauer leitet mit seinen Kindern Sebastian und Stefanie, Antonia Fischl und in Zukunft auch wieder mit Sigi Christof das Training für die Sechs- bis Neunjährigen. Das große Interesse an diesem Training zeigen die Zahlen:108 Kinder waren in der Gruppe 1 und 95 in der Schülergruppe 2 donnerstags im Hallenbad zu betreuen.
Markus Bratek berichtete über das Training für die Jugendlichen und Aktiven. Einen Glückwunsch übermittelte er der Siegermannschaft beim bayerischen Rettungsschwimmwettbewerb.
Ungebrochen ist die Nachfrage nach Schwimmkursen, wie Andreas Schmelmer in Vertretung der Schwimmkursleiterin Tanja Gruber erläuterte. Für 2024 liegen bereits wieder Anmeldungen von 100 Kindern vor. Hier brachte Schmelmer auch das Alter des Viechtacher Hallenbades ins Gespräch, das unersetzbar für die Abhaltung er Kurse ist. Es wird heuer 50 Jahre alt – eine Schließung hätte katastrophale Folgen für die Wasserwacht und den Schwimmsport allgemein.
In seinem Schlusswort freute sich der Vorstand über die vielfältige Unterstützung der Ortsgruppe, die zur Bewältigung der vielen Aufgaben unbedingt notwendig ist. Dazu zählen neben vielen anderen besonders das Landratsamt Regen mit der Bauabteilung und Landrat Ronny Raith, der Kreisverband mit Rita Röhrl und Franz Lobmeier an der Spitze, die Stadt Viechtach mit den Bürgermeistern, Stadträten und die Bademeister in Hallen- und Freibad.
Ganz wichtig war aber auch für den Vorsitzenden der herzliche Dank an verschiedene Viechtacher Firmen und Institutionen. Am wichtigsten aber sind die Aktiven, die meistens bei den Unternehmungen in großer Zahl zur Verfügung stehen. Für das laufende Jahr steht schon wieder eine große Zahl von Aufgaben bereit und besonders wichtig ist die Vorbereitung zu den nächsten Wahlen. Diese finden dann in der 79. Jahreshauptversammlung im Februar 2025 statt.
EHRUNGEN
Andreas Schmelmer, selbst seit 40 Jahren dabei, dankte treuen Mitgliedern für die teilweise lang anhaltende Mitarbeit: Thomas Aichinger (5 Jahre), Anna Kern, Jasmin Artmann, Fabian und Antonia Piller (je 10), Milena Hunger (15), Jonas Fuhrmann, Simone Geiger (je 20) und Markus Bratek (30). Isabella Hermann ist gar seit 50 Jahren dabei: Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt nach wie vor in der Organisation und Abhaltung der Schwimmkurse. Dafür hat sie viele Kurse besucht und war auch auf Landkreisebene für diese zuständig. Für den nächsten Kurs ist sie heuer schon wieder eingeteilt.