SPD auf Leader-Info-Tour
MdL Ruth Müller und MdB Rita Hagl-Kehl beim Regener BRK
Regen. Was bringt das EU-Förderprogramm Leader in der Region? Dazu hat sich eine Gruppe von SPD-Politikern bei einer zweitägigen Bayerwald-Rundtour ein Bild gemacht. Eine Station war das Regener BRK-Haus. Dort hatte der BRK-Kreisverband schon seine mobile Sanitäts-Station zur Besichtigung bereitgestellt.
„Wir wollen Europa in ein positives Licht rücken“, merkte Landtagsabgeordnete Ruth Müller (Pfeffenhausen) an, „sehr oft überwiegt in der öffentlichen Debatte die Kritik, dabei fließt über die EU-Programm so viel Geld – und das ganz oft an Ehrenamtliche.“ Mit Müller unterwegs waren MdB Rita Hagl-Kehl und Severin Eder auf Hebertsfelden, der niederbayerische Listenkandidat der Bayern-SPD für die Europawahl.
BRK-Kreisgeschäftsführer Franz Lobmeier konnte das alles für den San-Trailer nur bestätigen. Er wurde zu 60 Prozent aus Leader-Mittel finanziert, gefördert wurden damit sowohl der Rettungsdienst als auch gastronomische Veranstaltungen. Denn wenn das BRK bisher bei Volksfesten präsent war, dann ging es eher provisorisch zu, wie stellv. Kreisgeschäftsführer Christian Aulinger sagt. Die Helfer hatten keinen Aufenthaltsraum, der Datenschutz war nicht gewährleistet, wenn Verletzte zu versorgen waren. 2019 nahm man endlich das Projekt in Angriff, ließ sich von einem Hersteller in Franken maßgeschneidert für 103000 Euro die mobile San-Station bauen.
Darin finden sich ein Behandlungsraum und ein Aufenthaltsraum, der Anhänger ist beheizt. „Das ist wichtig, weil wir ja etwa beim Pichelsteinerfest mitten unter den Leuten drin stehen“, betonte stellv. Kreisbereitschaftsleiter Andreas Weichselgartner. Auch bei der Gewinnung von ehrenamtlichem Nachwuchs spiele die Ausstattung eine Rolle, sagte Aulinger, „man muss den Jungen schon auch etwas bieten können“.
Insgesamt könnten die BRK-Organisationen im Landkreis auf nahezu 1000 Ehrenamtler bauen, erfuhr Ruth Müller von Lobmeier. Bestens bewährt hatte sich der neue Anhänger auch in der Corona-Pandemie als Impf-Container.
Wie es mit der Ausstattung in Sachen Katastrophenschutz aussehe, wollte die Abgeordnete wissen. Und erfuhr, dass der BRK-Kreisverband vor allem beim Thema Mobilität noch Bedarf sieht. „Noch zwei weitere Rettungstransportwagen wären gut“, sagte Aulinger, „die sind beantragt, aber das dauert halt.“ Zum Thema Leader wiederum bekamen die SPD-Mandatsträger von Regens Bürgermeister Andreas Kroner nicht nur Positives zu hören.
Der bürokratische Aufwand bei allen Leader-Förderprojekten sei immens, und das liege daran, dass bayerisches statt EU-Haushaltsrecht verwendet werde. Er müsse da staunen, wenn ihm österreichische Amtskollegen erzählten, was bei ihnen mit Leader alles möglich sei. „Und wenn da bei uns schon die Profis im Rathaus ächzen“, meinte Weichselgartner, „dann steigen Ehrenamtliche nach Seite eins des Antrags ganz aus.“