Rudolf Klingl: Vom „Zivi“ zum Chef
Er ist neuer Leiter des BRK-Einsatz- und Pflegezentrums – Dort ist der Altbau saniert worden

Viechtach. Zwei Gründe nannte BRK-Kreisgeschäftsführer Franz Lobmeier, weshalb er die Beschäftigten des BRK-Pflegezentrums am Dienstagnachmittag zu einer kleinen Feierstunde in die Räumlichkeiten des neu sanierten Pflegeheim-Altbaus eingeladen hat. Zum einen wollte Lobmeier sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Pflegeheimes verabschieden, deren direkter Vorgesetzter er seit dem Jahr 2003 zunächst als Verwaltungs- und später als Einrichtungsleiter war. Lobmeier trägt nun als Kreisgeschäftsführer Gesamtverantwortung für alle BRK-Beschäftigten im Landkreis Regen. Als zweiten Grund nannte Lobmeier die abgeschlossene Generalsanierung des Pflegetraktes im Altbau, der im Jahr 1993 erstellt wurde und in dem im Oktober 1994 die ersten Bewohner eingezogen sind. In den Anfangsjahren wurde die Einrichtung als solitäre Kurzzeit- und Tagespflegestation betrieben. Lobmeier erinnerte in einer kurzen Ansprache zunächst daran, dass eigentlich am 2. Februar dieses Jahres die Vorstandschaft des Roten Kreuzes einen Sanierungsbeschluss fassen hätte sollen. Leider starb genau an diesem Tag ganz plötzlich der langjährige Kreisgeschäftsführer Günther Aulinger, sodass eine Beschlussfassung erst viel später zustande kam.
Wegen des Einsatzes von Michael Pfeffer (Planungsbüro Brunner) sowie des Hausmeisters Werner Dietl und seiner Aushilfsvertretung Hans Köppl konnte die Baustelle dennoch in der zuvor geplanten Zeit abgeschlossen werden, lobte Lobmeier das Engagement der Drei und überreichte ihnen jeweils ein kleines Geschenk. Für die Sanierung des Altbautraktes, den Lobmeier als „Mathis neues Wohnzimmer“ bezeichnete, mussten rund 450 000 Euro aufgewendet werden. Der Geschäftsführer bedankte sich besonders bei seinen Pflegemitarbeitern, die während der Bauphase sehr viel Verständnis für den entstandenen Lärm, den Dreck und die zusätzlich notwendigen Dienstplananpassungen hatten.
Als erster Bewohner ist Thomas Baumgartner in die sanierten Räumlichkeiten eingezogen. Er wurde mit einem Blumengeschenk begrüßt.
Mit ein bisschen Wehmut blickte Franz Lobmeier anschließend auf die Zeit zurück, in der er als Verwaltungs- und Einrichtungsleiter im BRK Einsatz- und Pflegezentrum tätig war. Er berichtete von seinem Start im Jahr 2003 und wusste so manche heitere, aber auch nachdenkliche Anekdote zu erzählen. Viel Lob hatte er für sein Pflegepersonal übrig, weil dieses keine Vier-Tage-Woche kenne und auch an Wochenenden und Feiertagen arbeiten müsse. „Euer Beruf ist alle Anerkennung wert“, stellte der Kreisgeschäftsführer in Richtung seiner Mitarbeiter fest.
Als seinen Nachfolger als Leiter des Einsatz- und Pflegezentrums stellte Lobmeier mit Rudolf Klingl anschließend einen nicht ganz unbekannten Rotkreuzmann des Landkreises Regen vor. Seit mehr als 30 Jahren ist der Notfallsanitäter hauptamtlicher Mitarbeiter des BRK. Im Jahr 1987 absolvierte der damals städtische Verwaltungsangestellte noch an der Rettungswache in der Friedhofstraße seinen Zivildienst.
Danach machte er sein Hobby zum Beruf und wurde hauptberuflicher Rettungsdienstler. Als Ausbilder und später auch als Dozent an der Berufsfachschule für den Rettungsdienst erwarb sich Klingl hohe Anerkennung. Im Jahr 2017 wechselte er zum BRK-Kreisverband Dingolfing und trat dort die Stelle als Leiter Rettungsdienst an. Als ihn der Ruf seines ehemaligen Kollegen Franz Lobmeier erreichte, ob er nicht wieder an seine bisherige Wirkungsstätte zurückkehren und dort die Leitung übernehmen möchte, musste der in Bodenmais wohnende 57-jährige Rotkreuzmann nicht lange überlegen. Einen Tag nach dem Anruf Lobmeiers habe er sich entschieden, wieder nach Viechtach zu wechseln, sagte Klingl bei seiner kurzen Vorstellung gegenüber seinen künftigen Mitarbeitern, die er um eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit bat.
Bei einem kleinen Umtrunk und vorbereiteten Häppchen nutzten sowohl die Beschäftigten, als auch ihr neuer Chef die Gelegenheit zum ersten Kennenlernen.