BRK bilanziert 15000 ehrenamtliche Stunden
Jahresversammlung der Regener Bereitschaft – Vorfreude auf das neue Einsatzfahrzeug

Regen. „I gfrei mi, dass mir uns endlich wieder sehen“, mit diesen Worten hat Bereitschaftsleiter Tobias Denk die Mitglieder zur Jahresversammlung der BRK-Bereitschaft Regen im Brauereigasthaus Falter begrüßt. Denn die letzte Versammlung liegt coronabedingt mehr als zwei Jahre zurück. Als Ehrengäste konnte Denk neben Bürgermeister Andreas Kroner den stellv. Kreisvorsitzenden Walter Fritz, stellv. Kreisgeschäftsführer Alfred Aulinger und die Kreisbereitschaftsleitung um Bianca Schiller und Andreas Weichselgartner begrüßen.
Beim Totengedenken gedachte man besonders des ehemaligen Bereitschaftsarztes Dr. Gerhard Landgraf und des langjährigen Kreisgeschäftsführers Günther Aulinger. Dann richtete Tobias Denk den Blick zurück auf den Zeitraum von März 2020 bis Dezember 2022, und er blickte auf 15000 ehrenamtlich geleistete Stunden in der Bereitschaft.
Bei Veranstaltungen im Jahr 2022, etwa beim drumherum und beim Pichelsteinerfest, konnte man erstmals auf den 2020 vom Kreisverband beschafften Sanitätsanhänger zurückgreifen. Als besonders positiv bezeichnete Denk den sinkenden Anteil von alkoholbedingten Einsätzen bei Festen. Die Sanitätsgrundausbildung wurde von drei Mitgliedern besucht, die Grundlehrgänge „Information und Kommunikation“ sowie „Betreuungsdienst“ von 17 Mitgliedern absolviert. Zudem absolvierten vier Mitglieder den Fachlehrgang Rettungsdienst. Die SEG wurde zu sechs Einsätzen alarmiert, so war sie beim Aufbau der Unterkünfte für Geflüchtete aus der Ukraine aktiv. Acht Regener BRK-Leute waren bei der Katastrophen-Flut im Ahrtal im Einsatz. Die Unterstützungsgruppe Rettungsdienst wurde zu 99 Einsätzen alarmiert. Seit Oktober 2022 kann sie auf einen neuen Rettungswagen, beschafft durch den Kreisverband, zurückgreifen.
Einen positiven Kassenbericht konnte Kassierin Katja Hock präsentieren. Demnach stellen die Vergütungen des Sanitätsdienstes den Löwenanteil der Einnahmen dar. Von vielfältigen Aktivitäten der Jugendgruppe berichtete Barbara Pöhn. So nahmen die Jugendlichen an Leistungswettbewerben teil, beteiligten sich an Übungen der aktiven Mannschaft oder lernten Erste Hilfe in den wöchentlichen Gruppenstunden. Dass auch die Seniorengruppe in den letzten drei Jahren nicht untätig war, davon berichtete Seniorenbeauftragte Monika Ebner. Sie nannte hier die Mithilfe bei Blutspendeterminen und die Bewirtung der landkreisweiten Feuerwehrehrenabende.
Bürgermeister Andreas Kroner zeigte sich in seinem Grußwort beeindruckt vom ehrenamtlichen Engagement bei Veranstaltungen im Stadtgebiet: „Wie schnell aus dem Rathausfoyer beim drumherum eine Sanitätsstation wird, konnte ich gar nicht glauben.“ Wie wichtig ehrenamtliche Kräfte im Katastrophenfall sind, betonte stellv. BRK-Kreisvorsitzender Walter Fritz. Einsätze wie nach der Flut im Ahrtal oder die Corona-Krise wären ohne ehrenamtliches Engagement nicht möglich, stellte er fest und dankte als Pichelsteinerpräsident für die ehrenamtliche sanitätsdienstliche Absicherung des Festes.
Ebenfalls beeindruckt von der Leistungsbilanz der Bereitschaft zeigte sich der stellv. Kreisgeschäftsführer Alfred Aulinger. Und verkündete ein „Zuckerl“ für die Mitglieder: Der Freistaat stellt einen zusätzlichen Notfall-Krankentransportwagen am Standort Regen in Dienst, der von der Bereitschaft im Schadenfall besetzt wird und auch für den Sanitätsdienst zur Verfügung steht.
Auch Kreisbereitschaftsleiterin Bianca Schiller lobte die Regener Rotkreuzler für ihr Engagement und stellte den Zusammenhalt zwischen den Generationen der Bereitschaft hervor. Nur im Zusammenspiel von Jugend, aktiver Mannschaft und rühriger Seniorengruppe lassen sich alle Aufgaben bewältigen, so ihr Tenor.
Geehrt wurden für 40 Jahre Mitgliedschaft Anneliese Pfeffer, Heidemarie Horenburg, Silvia Mayer, Wilhelm Weinberger und Georg Weiderer, für 50 Jahre Veronika Krompaß und Franziska Schmid, für 60 Jahre: Traudl Jarolim, Anneliese König, Anneliese Bohatschek und Harald Hilz und für 70 Jahre Mitgliedschaft Elisabeth Esterl.
Laudatio für Stoiber
Eine besondere Würdigung erfuhr in der Versammlung der langjährige Bereitschaftsleiter Wolfgang Stoiber, 2021 aus dem Amt ausgeschieden. In einer kurzweiligen und witzigen Rede stellte Tobias Denk die wichtigsten Stationen Stoibers in der Bereitschaft dar. Er war 1979 eingetreten und war von 1983 bis 1995 Jugendleiter. 2003 übernahm er das Amt des Bereitschaftsleiters. Er habe mit seiner Führungspersönlichkeit den Grundstein für die erfolgreiche Rotkreuz-Arbeit in den nächsten Jahren gelegt, so Denk. Der Aufbau einer Schnell-Einsatzgruppe sowie die Neugründung einer Jugendgruppe fallen in Stoibers Amtszeit. Während der Schneekatastrophe 2006 war Stoiber der Chef der Verpflegung, kochte mit seiner Mannschaft täglich tausende Portionen Essen und bereitete Tag und Nacht Mahlzeiten vor. Für seine besonderen Dienste wurde er mit der Ehrennadel für 40-jährige aktive Tätigkeit im BRK sowie mit der Regener Lillie ausgezeichnet.
Mit einem Augenzwinkern merkte Denk die Tatsache an, dass man in den letzten Jahren „den Wolfgang“ teilen musste. Denn seine zeitintensive Tätigkeiten als Stadtrat, Bürgermeisterkandidat oder als Koch während des Pichelsteinerfestes machten es manchmal fast unmöglich, ihn zu erreichen. Denk stellte heraus, dass er die Nachfolger als Bereitschaftsleiter als Ehre und Bürde zugleich sehe, denn Stoibers Fußstapfen seien groß. An Stoibers Ehefrau Gerlinde überreichte Denk einen Blumenstrauß, für den Neu-Ruheständler selbst gab es als Geschenk einen Wellnessgutschein – „extra mit kurzem Verfallsdatum, damit du es nicht zu lange rauschieben kannst.“